Künstliche Intelligenz im Bereich Art & Design

Künstliche Intelligenz (KI) kann als Werkzeug oder Medium bei der Schaffung von Design eingesetzt werden. Die Algorithmen können mit bestehenden Kunst- und Designstilen und -mustern trainiert oder entwickelt werden, um völlig neuartige und einzigartige künstlerische oder gestalterische Ausdrucksformen zu erzeugen.

Dabei kann KI Designer auf verschiedene Weise unterstützen. KI-Algorithmen können beispielsweise große Datensätze analysieren und Erkenntnisse liefern, die den Designprozess unterstützen. Sie können dabei helfen, Designvariationen zu generieren, Layouts zu optimieren oder Farbpaletten vorzuschlagen. KI kann sogar bestimmte Designaufgaben automatisieren, wie z.B. das Generieren von Logos, das Erstellen von Typografie oder das Generieren von 3D-Modellen.

Bild-KI schürt, wie das Thema KI allgemein, aktuell auch große Ängste in der Gesellschaft, weil künstlich erzeugte Bilder kaum noch oder in der Zukunft vielleicht nur noch von ausgewiesenen Experten auf Echtheit geprüft werden können. Wodurch das Potenzial für Missbrauch und Beeinflussung erheblich steigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI im Designprozess eine Rolle spielen kann und Designern neue Möglichkeiten bietet, technologiegetriebene Ansätze zu erforschen und mit ihnen zu experimentieren.

Creative Director Tobias Pechstein war ebenfalls neugierig auf die aktuelle Bild-KI. Als Ergebnis seiner Experimente zu diesem Beitrag entstand das Bild "KI-Art" auf Grundlage des Prompts „brain made from stones, baroque style“, das er mit dem aktuell beliebten Bild-Tool Midjourney (wobei das nur eines in einer ganzen Reihe von Bild-Software-Programmen ist) generiert hat. "Bild-KI kann schon ziemlich viel und eignet sich als Unterstützung im Kreativprozess vor allem beim Experimentieren mit Mood-Szenarien, z.B. durch das Bebildern von Moodboards und Prototypen. Generell ist Bild-KI aber auch noch etwas fehlerhaft“, resümiert der Bild-Profi und skizziert im Folgenden die Vor- und Nachteile und das Fehlerpotenzial von KI-generierten Bildern.

Die Verwendung von KI-generierten Bildern hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

Hier sind einige der wichtigsten Vor- und Nachteile von KI-generierten Bildern.

VORTEILE

• Kreativität und Vielfalt: KI-generierte Bilder können eine neue Form der künstlerischen Kreativität bieten. Sie können verschiedene Kunststile und -techniken reproduzieren oder sogar völlig neue und einzigartige Stile erzeugen. Dadurch entsteht eine breite Palette von visuellen Darstellungen und künstlerischen Ausdrucksformen.
• Effizienz und Geschwindigkeit: Mit KI-Algorithmen können Bilder schneller erstellt werden als durch manuelle Prozesse. Das kann hilfreich sein, wenn große Mengen von Bildern benötigt werden, beispielsweise in der Werbung, bei der Erstellung von grafischen Assets oder bei der Generierung von Designvarianten.
• Unbegrenzte Wiederholbarkeit: Ein zusätzlicher Vorteil von KI-generierter Kunst liegt in ihrer unbegrenzten Wiederholbarkeit. Das bedeutet, dass sie in verschiedenen Formen und Größen beliebig reproduziert werden kann.

NACHTEILE

• Mangel an Originalität und Emotionalität: Obwohl KI-generierte Bilder technisch beeindruckend sein können, fehlt ihnen oft die emotionale Tiefe und Originalität, die von menschlichen Künstlern geschaffene Werke haben. Sie können als "kalt" oder "seelenlos" wahrgenommen werden.
• Ethik und Urheberrecht: Die Verwendung von KI-generierten Bildern wirft ethische Fragen auf. Es kann schwierig sein, die Quelle und den ursprünglichen Schöpfer eines KI-generierten Bildes zu identifizieren, was Probleme im Zusammenhang mit dem Urheberrecht und der Anerkennung des geistigen Eigentums aufwirft.
• Mangelnde Kontrolle: Bei der Verwendung von KI-generierten Bildern hat der Designer möglicherweise weniger Kontrolle über das endgültige Ergebnis. Die Algorithmen können unvorhersehbare Ergebnisse liefern, und es kann schwierig sein, bestimmte Aspekte des Bildes gezielt anzupassen oder zu steuern.
• Abhängigkeit von Datenqualität und Voreingenommenheit: KI-Algorithmen werden durch Trainingsdaten beeinflusst. Wenn die Datenqualität schlecht ist oder Voreingenommenheiten enthält, können sich diese in den generierten Bildern widerspiegeln. Dies kann zu Verzerrungen, Stereotypen oder anderen Problemen führen.

Fehler in KI-generierten Bildern

KI-Art hat noch einige Herausforderungen, die gelöst werden müssen, um die Qualität und Authentizität der KI-Art-Bilder zu verbessern.

Einige der häufigsten Fehler in KI-Art-Bildern sind:

• Artefakte: KI-Algorithmen können manchmal Artefakte in den generierten Bildern hinterlassen, wie zum Beispiel Pixelfehler, ungleichmäßige Farbverläufe oder unnatürliche Kanten. Verzerrungen: KI-Algorithmen können bestimmte Formen oder Farben bevorzugen und somit das Aussehen des generierten Bildes verzerren oder verfälschen.
• Mangelnde Konsistenz: Ein weiterer Fehler in KI-Art-Bildern ist die mangelnde Konsistenz in den generierten Bildern, insbesondere wenn es darum geht, bestimmte Objekte oder Szenen in verschiedenen Perspektiven oder Lichtverhältnissen darzustellen.
• Fehlende Details: KI-Algorithmen können Schwierigkeiten haben, komplexe Texturen oder feine Details in Bildern zu generieren, was zu einem unscharfen oder undeutlichen Erscheinungsbild führen kann.
• Mangelnde Originalität: Da KI-Algorithmen auf vorherigen Kunstwerken trainiert werden, können die generierten Bilder manchmal zu ähnlich oder sogar identisch mit den Quellkunstwerken sein.

Diese Fehler können dazu führen, dass KI-Art-Bilder als weniger authentisch oder künstlerisch betrachtet werden. Die Forschung und Entwicklung von fortgeschrittenen KI-Modellen und Algorithmen arbeitet jedoch daran, diese Fehler zu minimieren und die Qualität von KI-Art-Bildern zu verbessern.

Welche KI-Bildgeneratoren gibt es?

Es gibt inzwischen eine Vielzahl von KI-Kunst- und Bildsoftwareprogrammen, die aktuell verfügbar sind. Bei fast allen muss man sich registrieren, einige bieten kostenfreie Einstiegsvarianten und sind ab einem bestimmten Bildvolumen kostenpflichtig. 

Die folgende Liste umfasst nur einige Beispiele, und das Feld entwickelt sich kontinuierlich weiter. Immer wieder werden neue Tools und Plattformen entwickelt, die die Grenzen der KI-getriebenen Kreativität erweitern.

Beispiele für bekannte KI-Bildgeneratoren (ohne Bewertung nach Preis oder Leistung):

• Dall-E 2
• Midjourney
• Stable Diffusion
• Neuroflash
• Craiyon

Adobe Photoshop sollte nicht außer Acht gelassen werden, auch wenn es kein reines KI-Programm ist. Adobe Photoshop integriert KI-gestützte Funktionen wie "Inhaltsbasiertes Füllen" und "Neuronale Filter". Diese Werkzeuge verwenden maschinelles Lernen, um Bilder zu verbessern und zu manipulieren, und bieten verschiedene kreative Möglichkeiten.

Zu allen aufgeführten KI-Bild-Generatoren gibt es zahlreiche Online-Bewertungen und Tutorials, die den Interessierten mit dem jeweiligen Leistungsspektrum vertraut machen und viele Tipps und Kniffe zur Bildgenerierung liefern.

Last, but not least: Kurze, präzise „Prompts“ entscheiden über das Ergebnis

Ein Prompt ist ein knapper Textbefehl, der an eine Bild-KI gerichtet wird, um ein Bild zu generieren. Die Kunst des Formulierens von Prompts hat sich zu einem eigenständigen Bereich entwickelt, und es gibt auch dazu viele spezifische Berichte und Darstellungen im Internet. Es ist wichtig, sich der Komplexität dieses Themas bewusst zu sein, da das Ergebnis der Bildgenerierung maßgeblich von der Formulierung des Prompts abhängt.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Basic Prompts und Advanced Prompts:

Basic Prompts: Diese enthalten einzelne Wörter, Kurzsätze oder Emojis.

Advanced Prompts: Diese fortgeschrittenen Befehle beinhalten zusätzlich mindestens eine URL zu einem Beispielbild, Textinhalte sowie mindestens einen weiteren Parameter. Es empfiehlt sich, lange und verschachtelte Prompts zu vermeiden und stattdessen kurze und präzise Angaben zu machen, die verschiedene Parameter berücksichtigen.

Zum Beispiel ist es besser, statt eines komplexen Prompts wie "Generieren Sie ein Bild, auf dem fünf Sportlerinnen im Stadion zu sehen sind, die stolz und siegessicher aussehen und das aussieht wie ein Realfoto" einen einfacheren Prompt wie "Fünf stolze und siegessichere Sportlerinnen im Sportstadion als Realfoto" zu verwenden. Durch diese präzisen Angaben kann die Bild-KI besser verstehen, was genau erwartet wird, und entsprechend ein zielgerichtetes Bild generieren.

Je genauer und präziser ein Prompt formuliert wird, desto spezifischer sind auch die Ergebnisse der KI-Bildgenerierung. Im Gegensatz dazu führen ungenaue Prompts zu mehr Varianz in den Ergebnissen.

Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, können u.a. folgende Details im Prompt angegeben werden:

• Gegenstand: Person, Tierart, Charakter, Ort, Objekt
• Darstellung: Fotorealistisch, Ölgemälde, Acrylgemälde, Aquarell, Kinderzeichnung, aus Wolle, Bleistiftzeichnung, Skizze, Illustration, Collage.
• Umgebung: Drinnen, draußen, im Universum, in einem Koffer, im Feuer, unter Wasser, in Indien, in der Allianz Arena, in einer Box.
• Licht: gedämpft, grell, Innenbeleuchtung, Tag/Nacht, dämmerig Farbgebung: schwarz/weiß, gesättigt, leuchtend, pastell, Sepia, monochromatisch
• Stimmung: ruhig, gelassen, energetisch, aufgeladen, dramatisch, friedlich, chaotisch Perspektive: Portrait, Froschperspektive, Vogelperspektive, Ganzkörperbild, Close-Up
• Perspektive: Portrait, Froschperspektive, Vogelperspektive, Ganzkörperbild, Close-Up
• Stil: Renaissance, Abstract, Futuristisch oder auch im Stil des Malers "X"

Es ist hilfreich, beispielsweise einen Blick auf die Prompts von Communities, wie der Midjourney-Community, Gallerien oder Tutorials zu werfen, um besser zu verstehen, wie selbst kleinste Änderungen und zusätzliche Informationen sich auf das Ergebnis der KI-Bildgenerierung auswirken können. Das Verständnis dieser Einflussfaktoren kann dazu beitragen, noch gezieltere und beeindruckendere Ergebnisse zu erzielen.

Fazit

Insgesamt kann Bild-KI eine aufregende Erweiterung der Design- und Kunstwelt sein. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile zu berücksichtigen und die Verwendung von KI-generierten Bildern in einem breiteren Kontext zu betrachten, um fundierte Entscheidungen zu treffen und das Potenzial der Technologie bestmöglich zu nutzen.